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Stille Nacht, fleißige Nacht

Die KKF Fels GmbH beauftragte HANSA-FLEX mit dem Schlauchwechsel an einer Spritzgussmaschine

Weihnachten – eine besinnliche Zeit, in der Menschen zur Ruhe kommen. Das gilt jedoch nicht für die Mitarbeiter der Instandhaltung der KKF Fels GmbH. „Wenn andere Urlaub machen, geht’s für uns erst richtig los“, sagt Instandhaltungsleiter Holger Stryck. Er ist verantwortlich dafür, dass die riesigen Spritzgussmaschinen des Automobilzulieferers rund um die Uhr geschmeidig laufen. Für den Schlauchwechsel an einer Großmaschine hat er Ende des Jahres 2020 HANSA‑FLEX beauftragt.
Wäre sie ein Haus, würde sie glatt als Villa durchgehen, die riesige Spritzgussmaschine, die am Sitz von KKF Fels in Goslar in einer Produktionshalle steht. Sie ist rund 20 Meter lang und fast fünf Meter hoch. Trotz dieser Dimensionen muss sie beweglich sein, um die Spritzgussform öffnen und schließen zu können. KKF Fels verfügt über mehrere dieser Giganten und zahlreiche kleinere Exemplare. Als Zulieferer für VW produziert das Unternehmen als Teil der international aufgestellten OKE Group mit seinen rund 300 Mitarbeitern die unterschiedlichsten Kunststoff-Bauteile: Luftleitteile für den Motorraum, Radläufe, Türabdeckungen oder Schwellerbeplankungen. Die aufkommende Elektromobilität hat dem Unternehmen die Auftragsbücher weiter gefüllt. Für die neue ID-Reihe stellt KKF Fels die aerodynamisch optimierte Abdeckung für den Unterboden her.

Vom Granulat zur Form

Angeliefert wird der Kunststoff als Granulat. In einer beheizten archimedischen Schraube verflüssigt sich das Material. „Kunststoffe wie Polyethylen und Polypropylen lassen sich schon bei ca. 230°C verarbeiten, Polyamide erst bei 300°C“, erklärt Holger Stryck. Jetzt schieben gewaltige Hydraulikzylinder die beiden massiven Teile der Spritzgussform aufeinander und pressen sie mit unglaublichen 2.500t Schließkraft zusammen. Die archimedische Schraube baut Druck auf und über eine Kaskade von kleinen Düsen gelangt flüssiger Kunststoff in der richtigen Menge an die richtige Position. Bei großen Kunststoffteilen dauert es rund eine Minute, bis das Werkstück so weit abkühlt, dass es fest genug für die weitere Verarbeitung ist. Jetzt öffnen die Hydraulikzylinder die Form wieder und Roboter ziehen das Produkt vollautomatisch heraus.

Einen passenden Termin für den turnusgemäßen Schlauchwechsel zu finden ist für den Instandhaltungsleiter nicht einfach. Denn die Maschinen laufen im Drei-schichtbetrieb rund um die Uhr.

Stoßzeit Weihnachten

Dieser komplexe Ablauf wird zu einem großen Teil hydraulisch bewegt. Knapp 200 Schlauchleitungen verbinden den Öltank mit Aggregaten und Zylindern. Als der turnusgemäße Schlauchwechsel anstand, beauftragte Holger Stryck den Industrieservice von HANSA‑FLEX. Denn mit der Niederlassung in Goslar, die nur einige hundert Meter entfernt liegt, arbeitet er schon zusammen, seit er vor 30 Jahren ins Unternehmen kam. Einen passenden Termin dafür zu finden ist für den Instandhaltungsleiter dabei nicht einfach. „Unsere Maschinen laufen im Dreischichtbetrieb rund um die Uhr“, gibt er zu bedenken. Denn so lange in Wolfsburg die Montagebänder laufen, müssen auch die Zulieferer im Produktionstakt bleiben. Würde eine Lieferung ausfallen und deshalb die Produktion in Wolfsburg unterbrochen, stünde das Unternehmen vor hohen Regressforderungen. Damit verengt sich das Zeitfenster für Wartungsarbeiten auf wenige Tage im Jahr: „Ostern, Himmelfahrt oder Weihnachten – immer, wenn bei VW die Bänder stehen, können wir loslegen“, so Stryck. Für diese Maschine plante er deshalb die Zeit zwischen 21. und 23. sowie zwischen dem 28. und 30. Dezember ein.

Andere Gebiete helfen aus

Für den Industrieservice von HANSA‑FLEX ist dies im Gebiet rund um Wolfsburg Stoßzeit. „Alle Zulieferer wollen die Weihnachtsferien für Wartungsarbeiten nutzen“, sagt Frank Drietz, Leiter Industrieservice Region Nord – Ost bei HANSA‑FLEX. Für den zuständigen Bereich Hannover wäre das mit seinen sechs Mitarbeitern nicht zu stemmen. „Wir sind aber in der Lage, Servicetechniker aus anderen Gebieten zusammenzuziehen, um regionale und saisonale Spitzen abzudecken“, so Drietz. Serviceleiter Muhamed Grosonja, der für den Industrieservice Hannover den Schlauchwechsel bei KKF Fels organisierte, ist dankbar, dass ihm die Kollegen aushalfen: „Ich hatte 16 Mitarbeiter zur Verfügung und konnte allein sechs für den Schlauchwechsel bei KKF Fels abstellen.“

Schleppkette optimiert

Wegen des engen Zeitplans nahm sich das Team von HANSA‑FLEX im Vorfeld Zeit, um die Maschine vor Ort zu analysieren, Schwachstellen zu identifizieren und den Kunden zu beraten. Insbesondere die Schleppkette, die Hydraulikleitungen bei den Bewegungen der Maschine mitführt, hatte Optimierungsbedarf. Die Schläuche lagen lose darin und scheuerten an der Kette, was den Verschleiß stark erhöhte. Die Lösung: Mit Abdeckblechen und Fixierungen der Schlauchleitungen erhöhte das Team von Grosonja die Lebensdauer der Schlauchleitungen und der Kette. Bei der Montage der neuen Schlauchleitungen vergrößerten die Servicetechniker teilweise die Nennweite der Rücklaufleitungen, um Stauwärme zu vermeiden und optimierten die Einbaupositionen, um eine Torsion der Schläuche zu verhindern. Nach sechs Tagen war der Schlauchwechsel pünktlich abgeschlossen und das System neu befüllt. Es ist diese Flexibilität und Zuverlässigkeit, die Holger Stryck an seinem Hydraulikpartner schätzt: „Bei uns muss es immer schnell gehen. Deshalb ist es gut zu wissen, dass hier Service, Qualität und Geschwindigkeit passen.“

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