Thermische Verwertung
6:35 Uhr auf dem Gelände der MVA Stapelfeld: Die ersten LKWs haben ihre Ladung bereits in die Kipphalle gebracht, von wo der Müll über eine riesige Betonrutsche in den Schlund des Müllbunkers gelangt. 140 Fahrzeuge sind es jeden Tag. Der Bunker bietet mit 6.000 Tonnen Fassungsvermögen genügend Platz. „Wir brauchen einen Vorrat, um auch am Wochenende die Versorgung sicher zu stellen“, erklärt Riepold. Der Kranführer, der aus einem geruchsdichten Glaskasten die Abfallberge überblickt, mischt mit einem fünf Tonnen schweren Greifer den Müll ordentlich durch. „Nur bei einer ausgewogenen Mischung verbrennt der Abfall gleichmäßig und mit wenigen Rückständen“, weiß Riepold. Danach lässt der Kranführer den Müllmix in einen der beiden Aufgabetrichter fallen, von wo er in den Feuerraum gelangt. „Hier herrschen das ganze Jahr über Temperaturen von mehr als 1000 Grad Celsius“, gibt Riepold an. „Bei so hohen Temperaturen verbrennt der Müll von ganz alleine.“ Durch die Wärme des Müllfeuers werden rund 63 Tonnen 380 Grad Celsius heißer Wasserdampf pro Stunde erzeugt, der mit einem Druck von 26,5 bar eine Turbine antreibt. So werden jährlich 136.000 Megawattstunden Strom erzeugt – genug für 39.000 Haushalte.