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Doppelt hält besser – besonders in Führungspositionen

Sandra Feddersen und Laura Klinder leiten die Abteilung Personalentwicklung bei HANSA-FLEX seit Jahresbeginn als Doppelspitze. Im Interview berichten sie über Vorteile, Herausforderungen und die nötigen Charaktereigenschaften.

Lesezeit: ca. 5 Minuten

Die Personalentwicklung setzt unternehmensweit den Rahmen für Ausbildung und Qualifikation der Mitarbeitenden bei HANSA‑FLEX. Mit dem Führungstandem beschreitet die Abteilung einen bisher noch untypischen, aber vielversprechenden Weg im Unternehmen.

Wofür ist die Personalentwicklung bei HANSA‑FLEX zuständig?

Sandra Feddersen (SF): 
Ziel der Personalentwicklung ist, die Mitarbeitenden für ihre aktuellen und künftigen Aufgaben zu befähigen. Dazu setzten wir den Rahmen für Aus- und Weiterbildung bei HANSA‑FLEX und bieten verschiedene Maßnahmen zur Qualifizierung und individuellen Förderung der Mitarbeitenden.

Was sind die Vorteile einer Doppelspitze?

Laura Klinder (LK):

Die Aufgabenverteilung kann durch das Modell fließender sein. Für mich ist es eben wichtig, dass ich nicht nur Führungsaufgaben habe, sondern weiterhin operativ tätig bin, weil mir das ebenfalls sehr viel Spaß macht. Ich übernehme also nur in der Hälfte meiner Zeit Führungsaufgaben und Sandra übernimmt mit ihrer 20-Stunden-Stelle die andere Hälfte. Das ist auch ein Vorteil für das Unternehmen, denn durch diese Aufteilung bilden wir gemeinsam eine vollzeitäquivalente Führungskraft aus bereits vorhandenen Ressourcen.

SF: Die Aufgabenteilung ist auch dahingehend von Vorteil, weil es viele Termine und Themen im Gesamtunternehmen gibt, wo wir präsent sein wollen. Da ist es gut, wenn wir uns absprechen können: Wer hat Kapazität, wer ist tiefer im Thema etc., so können wir unsere Ressourcen möglichst effizient einbringen. Zudem zeigt unser Tandem-Modell, dass HANSA‑FLEX den Anspruch, ein familienfreundliches Unternehmen zu sein, auch für Führungskräfte umsetzt.

War es schwierig für Sie, sich als Tandem einzuspielen?

LK: Nein, schwierig war es nicht wirklich, da wir schon vorher auf Augenhöhe zusammengearbeitet haben. Natürlich mussten wir erst einen Modus Operandi finden, das hat ein bis zwei Monate gedauert. Wir haben viele Dinge definiert, Themenschwerpunkte ausgelotet, Möglichkeiten gefunden, wie der Austausch funktionieren kann, dass beide immer Bescheid wissen und so weiter.

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Ich kann im Urlaub das Handy weglassen, weil ich weiß, da ist jemand, der nicht nur theoretisch entscheiden kann, sondern sich auch in der Praxis traut, Entscheidungen zu treffen.

Laura Klinder

Abteilungsleiterin Personalentwicklung

Hat sich das System Doppelspitze bisher gelohnt?

LK: Auf jeden Fall. Schon im Sommer kam die schöne Erkenntnis: Ich kann im Urlaub das Handy weglassen, weil ich weiß, da ist jemand, der nicht nur theoretisch entscheiden kann, sondern sich auch in der Praxis traut, Entscheidungen zu treffen. Themen werden dadurch nicht auf die lange Bank geschoben. Das Mailaufkommen nach der Rückkehr war auch wesentlich geringer als sonst üblich. Es ist nicht nur lohnenswert, sondern auch sinnvoll, als Tandem zu arbeiten, weil es auch die Arbeitskraft und die Motivation die dahintersteckt, erhält. 

SF: Das kann ich nur bestätigen. Es ist gut zu wissen, dass man getrost abschalten kann und das Geschäft gleichzeitig weiterläuft. Gerade im Sommer ist bei uns viel los, weil bis August noch neue Auszubildende eingestellt werden. Da hätte man ansonsten schon ein mulmiges Gefühl, wenn man die Abteilung ganz allein lassen würde. Durch das Tandemmodell kann man sich mit gutem Gewissen erholen.

Wie nehmen die Mitarbeitenden die Doppelspitze wahr?

SF: Es wird sehr positiv wahrgenommen, dass wir beide für unsere Kolleg*innen da sind. Natürlich hat es ein bisschen Eingewöhnungszeit gebraucht. Mittlerweile wissen sie, dass jede von uns zwar ihre Themenschwerpunkte hat, sie sich aber mit jedem Anliegen an jede von uns wenden können. Vor allen Dingen wissen die Kolleg*innen es sehr zu schätzen, dass immer eine von uns beiden verfügbar ist.

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Jede von uns kann zu allen Themen Rede und Antwort stehen, auch wenn der andere gerade nicht da ist.

Sandra Feddersen

Abteilungsleiterin Personalentwicklung

Wie wirken sich Ihre unterschiedlichen Charaktere aus?

SF: Das ergänzt sich sehr gut, da wir ähnliche Werte haben, aber unterschiedliche Herangehensweisen. Entscheidend ist, dass wir in engem Austausch miteinander stehen. Jede von uns kann zu allen Themen Rede und Antwort stehen, auch wenn der andere gerade nicht da ist.

LK: Wir haben beide einen betriebswirtschaftlichen Hintergrund, aber bei Sandra kommt die psychologische Spezialisierung hinzu, während ich eher operativ orientiert bin. Wir haben also zwei verschiedene Blickwinkel auf dasselbe Thema. Das ist sehr wertvoll, denn dadurch finden wir Lösungen, zu denen eine für sich vielleicht nicht gekommen wäre.

Wäre eine Doppelspitze auch in anderen Abteilungen umsetzbar?

LK: Es spricht nichts dagegen, dass es an anderen Stellen, auch so oder ähnlich gemacht wird.

SF: Es muss natürlich eine freie Entscheidung sein, und beide Tandempartner müssen es wollen – das ist unglaublich wichtig, weil es auch etwas mit Abgeben zu tun hat.

LK: Wichtig ist auch, dass man vertrauen kann, denn ohne Vertrauen funktioniert dieses Modell nicht. Das ist eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Doppelspitze.

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