Imker aus Leidenschaft
Johann Thoma ist Imker mit Leib und Seele
Etwa eine Stunde am Tag ist "Bienenzeit"
Seine Aufgaben als Imker sind vielfältig und folgen dem Rhythmus der Jahreszeiten. Im Winter, wenn die je etwa 10.000 bis 20.000 langlebige Winterbienen umfassenden Völker eng gedrängt im Kasten ruhen, bringt er in seiner Werkstatt die Honigwaben auf Vordermann. Mit dem Beginn des Frühlings fangen die Bienen an auszufliegen und die ersten Pollen und den ersten Nektar des Jahres in den Stock zu tragen. Je wärmer es wird, desto mehr Eier legt die Königin. Wenn in den Monaten Mai und Juni die Blumenwiesen, Obstbäume und Rapsfelder in voller Blüte stehen, produziert sie bis zu 2.000 Eier am Tag, die Völker wachsen auf 50.000 bis 80.000 Tiere an.
Dann wird es eng im Stock und die Schwarmzeit beginnt. Die alte Königin wird durch eine ihrer Töchter ersetzt, verlässt mit einem Teil des Volkes den Stock und sucht einen neuen Lebensraum. So sichern die Bienen das Überleben ihrer Art. Nun hat der Imker besonders viel zu tun, denn er ist als Schwarmfänger gefordert. Bis zu zehn Mal wird Johann Thoma in einem Frühjahr gerufen, um Bienenschwärme kunstvoll in einer Holzkiste einzufangen. „Du musst immer gucken, dass du die Königin dabeihast“, sagt er. „Das ist schon eine Herausforderung, darüber kann man ganze Bücher schreiben.“
"Das gehört dazu, zum Glück bin ich nicht allergisch"
“Etwa dreimal im Jahr kann der Imker die Waben aus den Bienenstöcken entnehmen und den Honig ernten. „Der echte Imkerhonig ist ein gesundes Naturprodukt“, betont Johann Thoma. „Honig aus dem Supermarkt ist dagegen zumeist maschinell getrocknet, da gehen alle wertvollen Enzyme verloren.“ Dabei ist der köstliche Honig nicht der einzige Ertrag des Imkers. Das Wachs der Bienen wird zu Kerzen oder Bienen-wachstüchern verarbeitet. Einmal im Jahr verkaufen die Mitglieder des Imkervereins ihre Bienenprodukte auf dem Christkindlmarkt. Die kompletten Erlöse spenden sie an eine Klinik für krebskranke Kinder in München. Besonders wertvoll ist für den Imker auch das Propolis oder auch „Bienenharz“, ein natürliches Heilmittel, das er als „Penicillin der Bienen“ bezeich-net. Da er es nicht in Verkehr bringen darf, gewinnt er es ausschließlich für den eigenen Bedarf.
Honig für die Leitbildaktion 2020
Das ist eine tolle Aktion, die das Bewusstsein für die Natur und die Bedeutung der Bienen stärkt“, betont er. Besonders wichtig ist ihm dabei die beigefügte Blütensamenmischung, die alle Kolleginnen und Kollegen in der EU zusammen mit dem Honig erhalten haben. „Jeder, der einen Balkon oder einen Garten hat, kann seinen Beitrag zur Artenvielfalt leisten, indem er diese Samen einpflanzt und damit den Bienen ein wenig Nahrung gibt. Die Natur wird es uns danken.“