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Schwere Lasten mit Hochdruckhydraulik bewegen

Ein tonnenschweres Schiff ins Trockendock bewegen, einen riesigen Kran anheben oder eine monumentale Brücke verschieben – und das alles mit präziser Kontrolle und ohne dabei die Nerven zu verlieren. Genau das ist das Fachgebiet der Schwerlasthydraulik!

Lesezeit: ca. 5 Minuten

Über das Fachgebiet Hydraulik

Hydraulik ist eine Schlüsseltechnologie der modernen Technik und Industrie. Durch die Nutzung von Flüssigkeiten unter Druck ermöglicht sie die Übertragung und Verstärkung von Kräften auf präzise und effiziente Weise. Vom Antrieb schwerer Maschinen bis zur Steuerung feinmechanischer Prozesse hat sich die Hydraulik in unzähligen Anwendungen bewährt, darunter in der Automatisierung, der Mobilhydraulik und der Fertigungstechnik.

Unterschiedliche Druckbereiche in der Hydraulik

1. Niederdruckhydraulik (bis ca. 100 bar)

  • Anwendungen: Hydraulische Bremsen, Servolenkungen, einfache Hebeanlagen.
  • Merkmale: Eignet sich für Systeme mit geringer Kraftanforderung und geringer Belastung.

2. Mitteldruckhydraulik (> 100 bis ca. 200 bar)

  • Anwendungen: Landwirtschaftliche Maschinen, kleinere Industrieanlagen.
  • Merkmale: Häufig in Standardhydrauliksystemen eingesetzt, ausreichend für viele industrielle Aufgaben.

3. Hochdruckhydraulik (> 200 bis ca. 700 bar)

  • Anwendungen: Mobilhydraulik, Werkzeugmaschinen, Bau- und Fördertechnik.
  • Merkmale: Ermöglicht hohe Kräfte bei kompakten Bauteilen, weit verbreitet in Industrie- und Mobilanwendungen.

Ein besonders anspruchsvolles Spezialgebiet ist die Schwerlasthydraulik als Teil der Hochdruckhydraulik, die auf extreme Belastungen und maximale Leistung ausgelegt ist. Sie findet Anwendung in Bereichen wie dem Maschinenbau, der Bauindustrie und der Schwerlastlogistik, wo enorme Kräfte sicher und zuverlässig übertragen werden müssen. Anders als herkömmliche Hydrauliksysteme arbeitet die Schwerlasthydraulik mit besonders robusten Komponenten und oft unter extremen Betriebsbedingungen. Es wird mit kleinen Volumenströmen bei einem Druck von 700 bar gearbeitet. Bereits sehr kleine und kompakte Zylinder können dadurch Lasten von mehr als 5 t anheben. In Sonderausführungen sind Zylinder mit bis zu 1.000 t Hubkraft möglich.

Hochdruckhydraulik im Einsatz: Wie man eine Brücke bewegt

Um Reparatur- oder Sanierungsarbeiten ausführen zu können, ist es mitunter notwendig, Brückenteile zeitweise anzuheben. Typischerweise kommen hierfür mehrere Hydraulikzylinder zum Einsatz, die die Last gleichmäßig auf sich verteilen. Die Zylinder werden mit einem zentralen Hydraulikaggregat verbunden, das den benötigten Druck liefert. Flexible Hochdruckschläuche leiten das Hydrauliköl zu den Zylindern. 

Das Anheben der Brücke erfolgt dann ich Schritten, meist nur wenige Millimeter pro Hub. Der Druck in den Hydraulikleitungen wird vor jeder neuen Hebephase überprüft und kontrolliert aufgebaut.

Das Hochdrucksystem sorgt dafür, dass alle Zylinder synchron arbeiten, um ein gleichmäßiges Heben zu gewährleisten. Die gleichmäßige Lastverteilung ist wichtig, um ein Kippen oder Verformen der Brücke zu vermeiden. Abweichungen können zu gefährlichen Spannungen in der Struktur und Beschädigungen führen. Mit Hilfe von Sensoren, die Druck und Hubweg jedes Zylinders überwachen und automatisch ausgleichen, wird der Vorgang kontinuierlich überwacht. 

Nach Abschluss der Arbeiten wird die Brücke in kontrollierten Schritten abgesenkt. Dabei werden die hydraulischen Zylinder in umgekehrter Reihenfolge bedient, bis die Brücke wieder ihre ursprüngliche Position erreicht hat. 

Bei der Arbeit mit Schwerlasten und Hochdruckhydraulik sind strenge Sicherheitsvorkehrungen essenziell, um Personen, die zu bewegenden Lasten und die Ausrüstung zu schützen. Arbeiten an hydraulischen Anlagen sollten grundsätzlich nur von geschultem Fachpersonal ausgeführt werden.

Außerdem sollten ausschließlich Hydraulikkomponenten eingesetzt werden, die für den Hochdruckbereich ausgewiesen und geprüft sind. Dies gilt zum Beispiel für alle Hochdruckzylinder und Druckbegrenzungsventile.

Produktportfolio von HANSA‑FLEX: die 700bar-Serien

Handpumpen vom Typ HK 700 P

Mit stabilem Gehäuse und robuster Handhebelmechanik zur einfachen Bedienung, eignen sich die Handpumpen vom Typ HK 700 P ideal für den Einsatz in der Schwerlasthydraulik. Die Handpumpen haben eine zweistufige Ausführung zur Betätigung von Zylindern mit größeren Ölvolumen. 

Mehrzweckzylinder vom Typ HK 700 H

Der Mehrzweckzylinder vom Typ KH 700 H kann eingesetzt werden bis zu einer Druckkraft von 55 t und Hub bis 260 mm. Zylinderrohr und Kolben sind aus hochbelastbarem Stahl gefertigt und das Außengewinde am Zylindergehäuse wird durch eine Manschette geschützt. Der hartverchromte Kolben kommt mit Abstreifringen zur Vermeidung von Verschmutzungen.

Druckbegrenzungsventile Typ HK DBV R

Die Druckbegrenzungsventile vom Typ HK DBV R sind direkt gesteuerte Ventile in Kugelsitzbauweise, die sie weniger schmutzempfindlich macht. Das Gehäuse aus Sphäroguss unterstützt die Eignung für raue Einsatzbedingungen. Sie sind für den Einsatz bis maximal 700 bar Betriebsdruck geeignet.

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