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Ausbildungssituation in der Hydraulikbranche – Konsequenzen und Bedeutung für Unternehmen

Hydraulische Anlagen sind in der Steuerung sehr komplex und Ausfallzeiten meist sehr kostspielig. Gleichzeitig ist das Gefahrenpotential durch fehlerhafte Anwendung, Handhabung und dem nicht immer anforderungsgerechtem Einbau nicht zu unterschätzen.

Lesezeit: ca. 13 Minuten

Hydrauliker-In: Ein Beruf bei “Learning by doing”

Hydraulische Anlagen sind in der Steuerung sehr komplex und Ausfallzeiten meist sehr kostspielig. Gleichzeitig ist das Gefahrenpotential durch fehlerhafte Anwendung, Handhabung und dem nicht immer anforderungsgerechtem Einbau nicht zu unterschätzen. Daher verspüren wir von der HYDRAULIK-AKADEMIE einen stetig steigenden Ausbildungsbedarf für Mitarbeiter, welche mit hydraulischen Systemen Anlagen oder Maschinen vertraut sind. 

Der Grund hierfür ist, dass eine Vielzahl von Unternehmen große und komplexe hydraulische Anlagen betreiben. Nicht zu vergessen auch kleine und mittelständige Unternehmen, welche mit hydraulischen Anlagen in der Stationär- und Mobilhydraulik arbeiten. Hydraulik ist in vielen Branchen wie Maschinen- und Anlagenbau, Bauwesen, Landtechnik, Automobil- und Baumaschinenindustrie aber auch in der Luftfahrt unverzichtbar. 

Um diese Branchen mit Hydraulik-Produkten oder-Komponenten zu versorgen und diese entsprechend herstellen zu können, braucht man Fach-Personal, das gleiche gilt natürlich späterhin auch für die Bedienung sowie für den Bereich der Wartung- und Instandhaltung. 

Die Hydraulik ist überall, aber niemand nimmt sie so richtig wahr. Einen Ausbildungsberuf mit einem Weg zum angehenden Hydrauliker gibt es aber so nicht. Ein Elektriker oder heute Elektroniker lernt 3,5 Jahre…ein Hydrauliker…?

Im Gegensatz zu dem Elektroniker, der lernt in seiner mindestens 3-jährigen Ausbildungszeit in Systemen zu denken, mit Schaltplänen zu arbeiten, Messungen durchzuführen sowie Sicherheitsvorschriften zu beachten. In den Ausbildungen zum Industrie-Mechaniker, Landmaschinen- und KFZ-Mechatroniker oder Werkzeugmacher wird die Hydraulik in den Lehrplänen in Theorie und Praxis nur stiefmütterlich behandelt. Aktuell ist es immer noch so, dass die Lernenden im Laufe der Ausbildung zwar einiges über Pneumatik erfahren, aber über Öl-Hydraulik nur das, dass diese „im Grunde genauso wie Pneumatik funktionieren würde“. Dem ist aber in keinster Weise so!

Um dem gefährlichen Halbwissen (Trial and Error) zu entgehen hat die Industrie reagiert und vermeidet die Hydraulik, da wo es möglich ist und hat, Plug and Play Systeme entwickelt, welche ohne fundiertes Hydraulik-Wissen auskommen. Das ist in gewissen Grenzen realisierbar und möglich, da die Steuerungskompetenz in die Elektronik so weit wie möglich verlagert wird. Das ist aber bei den enormen Vorteilen bei vielen Anwendungen in dem breiten Anwendungsspektrum der Hydrauliksysteme nicht immer möglich.

Vorteile wie:

  • Günstiges Verhältnis von Baugröße und Leistungsperformance
  • Hohe Kräfte
  • Hohe Dynamik, auch bei sehr großen Massen und Lasten
  • Perfekt für lineare Bewegungen zu realisieren
  • Hohe Kräfte sind kontrolliert und präzise zu steuern
  • Robuster im Allgemeinen und im Aufbau
  • Verschleißarm
  • Überlastsicher
  • Günstiges Preis- Leistungsverhältnis

machen die Hydraulik für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche und Anwendungsspektrum interessant und unersetzbar. In vielen Bereichen wie zum Beispiel Baumaschinen oder auch im Pressenbau gibt es darum aktuell keine Alternativen. 

Bedeutung für die Unternehmen

Um die Vorteile der Hydraulik auch effektiv nutzen zu können, bedarf es bei den Fachkräften auch an entsprechendem Fachwissen, welches nicht in der Ausbildung in dem geforderten Maß vermittelt wird. Das bedeutet das die Unternehmen für die Ausbildung ihrer hydraulischen Fachkräfte weitestgehend selbst verantwortlich sind. Das erfordert aber in den Unternehmen einen hohen personellen und zeitlichen Aufwand. Das ist aber bei vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen gar nicht zu stemmen, personell und finanziell nicht.  Hinzu kommen auch die zu beherrschenden Sicherheitsfragen aus dem Arbeitsschutzgesetz, Betriebssicherheitsverordnung, der Maschinenrichtlinie oder auch der Deutschen-Gesetzlichen-Unfallversicherung in der Hydraulik. Ein Elektriker /Elektroniker kennt bereits seine Gefahrenquellen nach der Ausbildung, ein Hydrauliker auch…?

Erfahrung ist ein guter Lehrmeister

Erfahrung ist ein guter Lehrmeister, aber er kann auch sehr hohe Rechnungen stellen, wenn dabei Unfälle passieren und Schäden für Leib, Seele und Umwelt entstehen. Gerade in der Wartung- und Instandhaltung hat die Hydraulik unnötige Probleme und hat dort nicht unbedingt den besten Ruf. Das schlechte Image der hydraulischen Antriebstechnik könnte seine Ursache unteranderem auch durch Unkenntnis im richtigen Umgang mit dieser Technik haben. Das trifft sicherlich nicht auf jeden Betrieb zu, aber es soll auch die allgemeine Situation verdeutlichen, welches uns in unseren Seminaren und Gesprächen gespiegelt wird. Erschwerend kommt hinzu, dass hydraulische Systeme nicht in dem Maß verbreitet sind wie elektrische Anlagen und Systeme. Um das gesamte elektro-hydraulische System zu beherrschen, müsste es den Fluid-Mechatroniker oder Hydraulik-Mechatroniker geben. Zum Ausbildungsbild müsste auch die Stetigventil-Technik und geregelte Antriebe inklusive der Elektronik und Messtechnik dazugehören, damit auch im Störungsfall der Streit zwischen Elektriker/Elektroniker und Hydrauliker der Vergangenheit angehört.

DIE IHA bietet sinnvolle Hydraulikmodule an

DIE IHA – INTERNATIONALE-HYDRAULIK-AKADEMIE bietet dazu sinnvolle -aufeinander abgestimmte Hydraulikmodule aus der Praxis für die Praxis an.

Hydraulische Trainingsgeräte für eine praxisgerechte Ausbildung sind für viele Ausbildungsbetriebe oftmals zu teuer und erfordern darüber hinaus qualifizierte Ausbilder, die ständig damit arbeiten und sich mit dem Thema stetig auseinandersetzen. Hier setzt die HYDRAULKIK-AKADEMIE mit einem praxisgerechten Seminarprogramm für Montage, Instandhaltung und Service an. Als Herstellerunabhängiges Unternehmen bietet die IHA-Schulungen ohne Produktpräsentationen und Marketingeffekte an und konzentriert sich somit auf das Wesentliche. Dieses Wissen bildet nicht nur für Hersteller eine sehr gute Grundlage für die eigenen produktspezifischen Hydraulik-Schulungen, sondern auch für Hydraulik-Dienstleistern und sein Portfolio.

In allen IHA-Hydraulikseminaren werden die Kenntnisse zusätzlich mit praktischen Übungen vermittelt, um so den Bezug zur Praxis herzustellen. Zuerst werden die Themen theoretisch vom Trainer mittels Animationen und modernster Präsentationstechnik erklärt. Anschließend erarbeiten die Teilnehmer eine hydraulische Schaltung, bei der die besprochenen Inhalte angewendet werden. Dabei wird auch auf mögliche Fehlfunktionen und deren Erkennen hingewiesen. Damit ist ein guter Bezug zur Praxis gegeben und der Nutzen der Seminare ist entsprechend hoch. An den Trainingsständen arbeiten immer nur zwei Teilnehmer zusammen.

Beispiel aus der fortgeschrittenen Fluidtechnik

Da ein unbelasteter Zylinder die Realität hydraulischer Systeme nicht darstellt, werden Belastungseinheiten mit unterschiedlichen Lastfällen für die fortgeschrittenen Übungen verwendet. Diese Belastungseinheiten bestehen aus einem Zylinder mit 80kg hängender Last, die zunächst frei und dann gegen eine starke Lastfeder fährt. Die zweite Belastung ist eine schnelle Winde mit 30kg Last. Mit diesen Belastungen können viele hydraulische Eigenschaften dargestellt und deren richtige Kontrolle vermittelt werden. Es können auch mal Dinge ausprobiert werden, die an realen Anlagen so nicht gemacht werden dürfen. Jeder Trainingsarbeitsplatz verfügt über eine eigene druck- förderstromgeregelte Pumpe und realen Industriekomponenten. In den Seminaren werden auch Einstellungen und Messungen an den Pumpen von den Teilnehmern selbst durchgeführt. 

Um keine Zeit mit dem Stecken von Relaissteuerungen zu verlieren, werden elektro-hydraulische Übungen mit einer SPS gefahren. Die Teilnehmer müssen nur noch die Sensoren und Aktoren einstecken. Somit bleibt das Wesentliche die hydraulische Schaltung. Um die Teilnehmer nicht gleich zu überfordern, wird erst mit ganz einfachen Übungen begonnen, deren Anspruch zunehmend steigt.

Für eine erfolgreiche Ausbildung ohne Überforderung sind die Seminare entsprechend aufeinander aufgebaut. 

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Hydraulik 1 „Die Basics“ und Hydraulik 2 „Das Aufbauseminar“

Die Inhalte sind die grundlegende Funktion und der Aufbau von Grundkomponenten der Hydraulik. Mittels vielen Praxisübungen werden die Themen zum besseren Verständnis vertieft.

Seminar Hydraulik 1 „Die Basics“

Seminar Hydraulik 2 „Das Aufbauseminar“ 

Fazit

Mit entsprechendem, fundiertem hydraulischen Fachwissen können Konstrukteure mit tiefen hydraulischen Kenntnissen energieeffiziente und umweltfreundliche Systeme auch hinsichtlich der Nachhaltigkeit entwickeln. Anwendungstechniker erhalten Problemlöserkompetenzen im hydraulischen Betrieb. Aufbau von präventiven Wartungs– und Instandhalterkonzepten durch eine fundierte Hydraulikkenntnisse für eine höhere und verlässliche Maschinenverfügbarkeit.

Das Erlangen von Hydraulik-Fach-Wissen schafft Vorsprung, bringt Innovation und sichert den Arbeitsplatz.

Dazu bietet die HYDRAULIK-AKADEMIE eine Zusatzqualifikation im Eiltempo an, und das mit Substanz: Innerhalb von neun Monaten mit jeweils einer Woche Unterricht pro Monat bereiten wir Sie auf Ihren von der Handwerkskammer anerkannten Fortbildungsabschluss zur „Hydraulik-Fachkraft“ vor. Nach der Zertifikatsprüfung vor der HWK erklimmen Sie eine weitere Stufe auf Ihrer Karriereleiter. Unser Beitrag zum Berufsbild des Hydraulikers.

  • Ulrich Hielscher

    Geschäftsführender Gesellschafter, Trainer Leitungstechnik und Hydraulik-Öle der Internationalen Hydraulik Akademie

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