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Firmly in the saddle

Marie Abel lebt ihre Leidenschaft für den Reitsport

(copy 17)

Ob Springreiten, Dressur, Ausritte im Wattenmeer, Ausbildung von Pferden oder Nachwuchstraining mit Jugendlichen: Für Marie Abel ist der Reitsport von Kindesbeinen an ein fester Bestandteil ihres Lebens. Die leidenschaftliche Reiterin zeigt, dass Reiten viel mehr ist als nur ein Pferd zu bewegen.

Auf dem Rücken der Pferde groß geworden

Der Einstieg in den Reitsport begann bei Marie Abel ganz klassisch: Im Alter von sechs Jahren saß sie zum ersten Mal auf dem Rücken eines Ponys – der Anfang einer echten Leidenschaft, die sie bis heute nicht losgelassen hat. „Nachdem ich die ersten Grundlagen gelernt habe, hat mich der Ehrgeiz gepackt, auch einmal an Turnieren teilzunehmen“, blickt die 23-jährige Niedersächsin zurück. Das Training wurde intensiviert, mit zehn Jahren erfolgte der Einstieg in den Turniersport. Der nächste Höhepunkt: Mit zwölf Jahren das erste eigene Pferd, die Oldenburger Fuchsstute Leoni. „Ab da an führte mein erster Weg nach der Schule – und später Hochschule – immer in den Stall. Ein Pferd bedeutet eben auch Arbeit. Ohne die Unterstützung von Familie und Freunden hätte ich das nicht geschafft.“ Seit zwei Jahren ist sie zusätzlich stolze Besitzerin von Shiva, einer Hannoveraner Springstute, die Marie Abel mit großer Begeisterung selbst ausbildet.

Zahlreiche Titel

Auch wenn Marie Abel beim Training mit ihren Pferden bewusst auf Vielseitigkeit setzt, schlägt ihr Herz besonders für das Springreiten. „Springen ist wie Fliegen. Wenn man einmal mit einem über 500 kg schweren Pferd Hindernisse übersprungen hat, will man das immer wieder erleben, man wird sofort süchtig“, bringt Marie Abel ihre Leidenschaft auf den Punkt. Bei Turnieren tritt sie bis zur mittelschweren M-Klasse an, bei der es bis zu zehn Hindernisse zu überwinden gilt, die eine Höhe von maximal 130 Zentimetern aufweisen. Zusammen mit ihrer Fuchsstute Leoni erzielte die passionierte Reiterin fast 40 Siege, darunter mehrere Kreismeistertitel. Hinter den Erfolgen steckt neben dem heimischen Training und viel Leidenschaft im Sattel auch ein akribisches Studium des Wettkampfparcours: „Springreiten ist immer auch Denksport. Es kommt darauf an, die optimalen Wege zwischen den Hindernissen zu ermitteln, die einerseits zum Rhythmus des Pferds passen müssen und andererseits natürlich möglichst zeitsparend sind.“ Denn neben Fehlerpunkten für abgeworfene Hindernisse fließt auch die benötigte Zeit in die Wertung ein.

Einzigartige Kulisse

Die Niedersachsenhalle in der Reiterstadt Verden ist unter Pferdesportfreunden eine echte Institution. Mit der Teilnahme an Turnieren und Showwettkämpfen in Verden hat sich Marie Abel bereits mehrfach einen ihrer Träume erfüllt. Doch auch abseits von der Wettkampfarena gibt es viel Raum für Träume. Zu den absoluten Highlights ihrer Reitkarriere zählt Marie Abel den Ritt über das Wattenmeer von der Cuxhavener Bucht bis zur Insel Neuwerk und zurück. „Der Naturpark Wattenmeer bietet nicht nur eine einzigartige Kulisse, sondern auch einmalige Bedingungen für mein Pferd. Da der Wattboden keine Hindernisse wie Wurzeln oder Steine aufweist, kann man hier unendlich weit galoppieren – das gibt es in dieser Form sonst nirgendwo.“

Wertvolle Persönlichkeitsentwicklung

Reitsport ist für Marie Abel viel mehr als nur Sport mit Pferden in der Natur. „An dem verbreiteten Vorurteil von verwöhnten Mädels im Reitstall, die ihren Pferden den ganzen Tag Zöpfe flechten, stimmt einfach gar nichts“, stellt die zweifache Pferdebesitzerin klar. Beim Reiten gehe es vielmehr auch um die Entwicklung persönlicher und sozialer Kompetenzen. „Zuerst einmal fördert die Arbeit mit Pferden das Verantwortungsbewusstsein, ein Pferd ist schließlich kein Sportgerät wie ein Fußball, den man mal ein paar Tage in der Ecke liegen lassen kann.“ Dazu kommt Kritikfähigkeit, wenn das eigene Können im Training und auf Turnieren bewertet wird. Für viele Aufgaben ist zudem echte Teamfähigkeit gefragt. Nicht zuletzt verlangt die Ausbildung von Pferden viel Geduld und Vertrauen zum Partner Pferd. „Ich bin dankbar, dass Pferde mein Leben von klein auf geprägt haben, denn das Reiten und der Umgang mit Pferden hat in meiner Persönlichkeitsentwicklung viel bewirkt. Diesen großen Schatz weiterzugeben, liegt mir am Herzen und treibt mich an“, begründet die ausgebildete Trainerin ihr Engagement in der Nachwuchsarbeit, wo sie seit einigen Jahren Kinder und Jugendliche im Springreiten unterrichtet. Daneben war sie bis Mitte letzten Jahres als Gründungsmitglied im Jugend-Team des Pferdesportverbands Hannover aktiv. Die Wichtigkeit dieser Schlüsselkompetenzen sieht die leidenschaftliche Reiterin auch in ihrem beruflichen Alltag. Nach ihrem erfolgreich absolvierten dualen Studium bei HANSA‑FLEX verstärkt sie als Werkstudentin dort den Bereich Personal und Personalentwicklung während ihres Master-Studiums. „Klare Ziele sind wichtig. Genauso wichtig ist ein Umfeld, das einen fördert und fordert“, zieht Marie Abel die Parallelen zwischen Reitsport und Arbeitswelt.

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